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10 Jahre Clonk – II

Willkommen in der Fortsetzung der Reihe. Teil I ist hier lesbar.

2002-2003

Klassiker: Divine Prophecy.

Die Knufflwipf-Ära. In der Entwicklungszeit habe ich gemerkt, das Scripten nichts für mich ist. Nichtmal annähernd. Der Code macht mich wahnsinnig, heute meist auch noch, obwohl ich c4script und html/css relativ gut lesen und verstehen, teilweise sogar schreiben kann. Wie dem auch sei, Grafik hat mich weitaus mehr fasziniert. Es gab grandiose Grafiker in der Community, die wunderschöne Packs zusammengebaut haben. Nachdem ich das CCAN und die damalige Clonk Factory (heute: Clonk-Center) entdeckt hatte, stieß ich auf zwei Packs, die mich sehr beeindruckten. Divine Prophecy und SpaceLaunch. Vor allem letzteres sprach mich wegen des SciFi Genres an. Irgendwie hat sich bei mir irgendwann in der Kindheit eine Art SciFi und Weltraumfahrt-Faszination entwickelt. Ich glaube das rührt davon, dass meine Eltern mit ein Fotoheft von Cape Canaveral mitgebracht haben, mit vielen Abbildungen der teilweise noch heute im Dienst stehenden Shuttles. Ich hatte auch eine Lego Startrampe als Kind gehabt, das fand ich da auch schon toll. Übrigens, vor Clonk gab es als ultimative Beschäftigung für mich nur Lego (pur, kein Technik, kein Lego2.0 oder wie auch immer der Kram heute heißt, alte Steinchen aus der Kindheit meines Vaters, woran man sich beim Auseinander bauen der Steine immer schön die Nägel zerrissen hat. Aber das gehört alles nicht hier her. In Clonk selbst fand meine Fasziniation Colonize Mars. Für die damalige Zeit ein sehr gutes Missionspaket, was ziemlich viel aus der ClonkPlanet Engine herausholte. Das Genre sollte mich dann in den folgenden Jahren wieder treffen :)  

2004-2005

Stippel Atack.c4f mit dem damaligen Eke. Adrenalinstarke Gefechte mit außerirdischen Kreaturen.
Sagenumwobene GWE4 CD

Die GWE4 erschien. Der Perserkönig fand es ganz zufällig im Web, zusammen mit der ersten EKE Version. Ich habe eine Woche darauf gewartet, dann habe ich jedoch von ihm die CD bekommen, mit GWE4-Installer und meinem Clonkkey-Backup (wir haben uns meinen geteilt). Wir spielten das bis zum Umfallen, vor allem wegen der schicken Grafik. Keine Rauch-Ballons mehr, sondern schniecke Partikelgrafiken mit Alpha, die sich gekonnt ausfaden. Und noch viele andere Schmankerl. Lediglich die Originalclonks hatten sich zu unseren Unmut negativ verändert, da waren kaum noch Details, nur runde Köpfe. Das gefiel uns gar nicht. Hingegen bekamen wir auch eine frühe Version vom Seilpack (kein Link mehr zur Originalversion?). Mit der Seilwinde und Co. hatten wir auch sehr großen Spaß. Weil ich immer noch so unglaublich fasziniert von SpaceLaunch (und später auch Cognition Alliance) war, baute ich meine Version davon. Unter dem Namen Alpha vs. Omega. Das ganze war ein furchtbarer Abklatsch von SL&CoAl. Im Nachhinein schäme ich mich für den Klau ein bisschen. Aber nur ein wenig. Jedenfalls pixelte ich von da an nicht mehr in Paint, sondern in Jasc Paint Shop Pro 8. Ich glaube ja, dass dieses Grafikprogramm direkt aus der Hölle kommt. ;) Wenn nicht noch schlimmer. Jasc Pain in the Ass (© Nachtschatten) Kein Wunder, es wurde mir auch vom Perserkönig „zugespielt“.

Handepixelt
mit viel Liebe und wenig Know-How.

Nach einer Weile, das Pack wurde übrigens weder fertig, noch sonst irgendwie gut, entdeckte der Perserkönig Cinema4D für sich. Das war das Zauberwort. Er erstelle ein simples Solarsystem aus Kugeln, keyframte etwas und hatte eine erste Animation. Die hatte mich so derartig geflasht, dass ich bei mir geschworen habe mich auch einzuarbeiten und besser als er zu werden. Zumindest genau so gut! Besser bin ich, er hat das Programm relativ schnell aus den Augen verloren, macht dafür andere nette Dinge. Aber der Prozess des Lernens geht nach bald acht Jahren stetig weiter. Ja, damals waren wir noch optimistisch, voller Elan, stolze Männer (ok, das nicht). Auch smw3 war damals noch viel un-mürrischer, wenn ich die alten Forenposts im Projektinternen Forum durchlese. ;)

Idyllisches Dorfleben in KoH. Die Nicht-Original-Grafiken stammen noch aus PaintShop Pro.

Jedenfalls, dann war erstmal Schluss mit Entwickeln. Es gab zwischendurch immer mal wieder Phasen, wo man Clonk am Liebsten liegen lassen würde. Das ist auch nach ein paar Jahren nicht zu verübeln, da muss jeder durch. Nur kommen die anderen wieder dazu, die anderen nicht. Manche bleiben Jahre weg, kommen dann für wenige Tage dazu und verschwinden dann wieder. Das gibt’s alles. Übrigens erschien dann auch schon Clonk Endeavour. Da wurde vieles wieder verbessert, auch die angesprochenen eher nicht so hübschen Clonks. Wie auch immer, irgendwann danach kam dann das Knights of Honor Projekt, eine Art MeleeRPG, zusammen mit Oberwipf. Wurde zweimal revidiert, dann aufgegeben. Das war ziemlich knorke, wir hatten Dorfbewohner KI, viele Details,  Abends läuteten die Glocken zum Gottesdienst, nachts gab es schwirrende Lichter und in den Häusern brannte Licht. Es gab sogar zwei Remakes davon, eines davon von letto und Konsti – unter anderem Namen, aber selben Content. Viele kleinere Projekte, die sich zum erwähnen aber kaum lohnen gab es dazwischen noch. Fast alle an mangelndem Konzept und der Kurve des Grauens eingegangen.

2006

Das Hafendock einer Mission.
'Realistische' Wettereffekte. Schlugen damals sich leider enorm auf die Framerate.

Nach bald einem Jahr Entwicklungszeit kam dann Knight Settlers heraus. Zu der Zeit hat mich das Spiel Stronghold wieder sehr gepackt. Das ich wohlgemerkt auch heute gerne noch auf LANs spiele. Das Ritterfieber packte mich. Zwar nicht mit CoFuT und wie die Rittermelees alle heißen, das ging irgendwie an mir vorüber. Aber definitiv spiele ich sehr viel lieber Siedelspiele, als zu Kämpfen. Das Pack war grafisch für die damalige Zeit gar nicht so übel. Alles waren 3D Modelle, mühsam und stundenlang zusammengebaut. Ich hatte schon recht große Fortschritte gemacht, aber war trotzdem noch lange nicht wirklich gut. Im Projekt selbst gab es sogar eine von LegionerX (nicht mehr aktiv) entwickelte Siedel-KI, die eigenständig Häuser baute, sich mit Rohstoffen über Minen und mit Nahrung über Felder versorgte. Die war ziemlich klasse, hat Spaß gemacht im Zeitraffer zuzuschauen. Das Pack an sich war halbfertig, dann gab ich es mehr oder weniger auf. Zu wenig Konzept, eher nicht so der packende Spielspaß.

Zu dieser Zeit sprang der Funke von 3D Modellen auch auf die Community über.  Zwar noch nicht viele, aber eine handvoll. Es war Umbruchstimmung zwischen traditionellen Pixlern und dreidimensionalen „Freaks“. So richtig hat sich das heute auch noch nicht durchgesetzt, aber sieht man doch fast auf jeden Projekt auf dem CCF ein paar Modelle. Manche leider geklaut, sogar ohne Erwähnung – aber das kann jeder halten wie er möchte. Auf jeden Fall finde ich, entgegen der Meinung von vielen, die handgepixelten Grafiken aus Divine Prophecy und Ruf der Wipfe noch heute großartig :)

Das Korn braucht zum Wachsen regelmäßig Wasser. Nach dem Abernten konnte man lecker Brot daraus machen..

Bring mich zu Teil 3!

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OpenClonk

OpenClonk: Neue Features seit Clonk Rage

Dieser Artikel ist für all diejenigen geschrieben, die Clonk Rage kennen und nun wissen möchten, was es in OpenClonk Neues gibt. Seit das Projekt Open Source ist, wurden einige experimentelle Features eingeführt. Im neuesten Teil der Clonk-Spieleserie haben wir alte Fesseln abgeworfen und etwas erschaffen, das weiter fortgeschritten ist als alles was ihr jemals in Clonk gesehen habt.

Man kann mit Sicherheit sagen, dass wir mit OpenClonk den größten Sprung machen, was neue Features und Änderungen seit Clonk 4 angeht.

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Neu in OpenClonk ist die Möglichkeit zu Zoomen. Der Clonk kann jetzt in einer angemessenen Größe angezeigt werden, also größer als ein Mauszeiger ;-). Zoomen kann man mit dem Mausrad oder den Tasten F5/F6.

3D-Rendering

Auch neu ist, dass 3D-Modelle im Spiel dargestellt werden können. Im Gegensatz zu den klassischen Sprite-Grafiken sind 3D-Modelle wesentlich vielseitiger: Erstens, die Modelle verwaschen nicht und die Animationen sehen nicht abgehackt aus wenn hineingezoomt wird. Animationen werden direkt im Modell gespeichert. Man muss sie nicht mehr aus Einzelbildern der verschiedenen Animationsphasen zusammenpuzzlen (Tschüss, anigrab.exe). Das ermöglicht viel mehr Animationen als früher. Im Moment hat der Clonk mehr als 100 verschiedene!

Der Renderer lädt Modelle im Ogre3D-Format, einem leichtgewichtigen Format für 3D-Modelle, das speziell auf Echtzeit-Darstellung zugeschnitten ist.  Modelle in der Landschaft werden orthogonal, Bilder von Objekten dagegen perspektivisch projiziert. Abgesehen vom Grundlegenden unterstützt der Renderer noch:

  • Texturen mit UV-Maps (einschließlich Multi-Texturing)
  • Transparente Texturen / Alpha-Maps
  • Texturanimation
  • Bones-Animation, einschließlich dem Mischen mehrerer Animationen gleichzeitig
  • Backface Culling
  • In Echtzeit Script-gesteuerte Mesh-Transformationen und Attachments

Siehe auch den Artists Guide dazu, wie man Modelle erstellt, die in Echtzeit gerendert werden sollen. Unser Ressourcen-Repository beinhaltet bereits viele solcher Modelle.

Neue Steuerung

Allerdings sind die meisten Änderungen, die wir gemacht haben und noch machen, nur deshalb möglich geworden, weil wir entschieden haben die Abwärtskompatibilität zu Clonk Rage über Bord zu werfen und alle Spielinhalte von Grund auf neu zu erstellen. Das ist auch der Grund, warum die Spielinhalte von OpenClonk noch weit davon entfernt sind, den Umfang derer von Clonk Rage zu erreichen.

Die Steuerung wurde komplett überarbeitet und wird jetzt komplett per Script bestimmt. Mit dem neuen Steuerungssystem ist es gleich viel einfacher und intuitiver seinen Clonk zu steuern. Für neue Spieler war die ungewöhnliche und unintuitive Steuerung schon immer eine große Hürde gewesen, bevor sie endlich in den Genuss des wuseligen Gameplays von Clonk kommen konnten.

Der Clonk gräbt in Richtung des Mauszeigers, solange die Maustaste gedrückt bleibt.

Die Steuerung ist jetzt vollständig anzupassen und kann in jedem Szenario/Mod verändert werden. Die Standard-Steuerung basiert auf dem allgemein bekannten Schema vieler anderer Spiele: Bewegen mit WASD, werfen, zielen und Werkzeuge benutzen mit der Maus. Leertaste, um Objekte in der Landschaft zu benutzen (wie etwa ein Gebäude betreten oder ein Fahrzeug anpacken). Die neue Steuerung schöpft die Maus vollständig aus, und gibt euch damit präzise Kontrolle über alle Gegenstände und Waffen. Die neue Schaufel zum Beispiel kann auch beim Klettern und Hangeln benutzt werden, und der Clonk gräbt einfach genau in Richtung Mauszeiger, solang der Mausknopf gedrückt gehalten wird. Weitere Details zur neuen Steuerung werden in den ersten Tutorial-Missionen im Spiel erläutert.

Abgesehen von der Steuerung mit Maus+Tastatur kann man auch ein Gamepad benutzen. Allerdings ist dieses Feature noch experimentell, und so funktioniert im Moment von mehreren angeschlossenen Gamepads immer nur eins. Es ist ebenfalls noch nicht möglich, dessen Belegung zu ändern, aber das ist für die Zukunft geplant. Eine frühe Version der Gamepad-Steuerung wurde in einem Blog-Post vorgestellt.
Umfassende Dokumentation zur anpassbaren Spielsteuerung findet ihr in der C4Script-Dokumentation.

Insgesamt ist der Clonk viel agiler als zuvor: Er kann nicht nur herumlaufen und Sachen im Sprung benutzen, darüber hinaus helfen ihm eine Menge Werkzeuge dabei, durch die Welt zu kraxeln – zum Beispiel Enterhaken, Strickleitern, die verbesserte Schaufel und viele weitere.

Werkzeuge und HUD

Eng im Zusammenhang mit der Steuerung steht das Inventar-System des Clonks. Jeder Clonk hat jetzt einen Rucksack, in dem er fünf Sachen (Kapazität änderbar durch die Szenarien) tragen kann. Er kann seinen Rucksack öffnen und leicht Objekte aus dem Rucksack und aus seinem Inventar hin- und hertauschen.

Stark im Mittelpunkt stehen die Werkzeuge in OpenClonk. Der Clonk braucht zum Graben eine Schaufel, zum Bäume Fällen eine Axt, und zum Bauen einen Hammer. Als Ausgleich kann der Clonk nicht nur mehr Dinge tragen als der klassische Clonk, er kann auch jeden Gegenstand benutzen: Schwert, Bogen, Schaufel, Muskete, Zauberstab, etc. Der Bedarf an spezialisierten Clonks ist Geschichte, denn die Fähigkeiten eines Clonks werden jetzt rein durch seine Ausrüstung bestimmt. Durch die Nutzung der Maus sind Werkzeuge vielseitiger und einfacher zu bedienen.

Spielerclonks, mit Rang, Energie und Atem. Wurzel trägt eine Schaufel, Carlo taucht.

Die neue Spielsteuerung geht auch Hand in Hand mit der gründlichen Überholung des HUD. Das minimalistische HUD war eine Sache, die wiederholt als Kritik an Clonk angebracht wurde.
Ab sofort wird das HUD vollständig per Script bestimmt (anstatt von der Engine), was mehr Flexibilität für Szenarien und Entwickler bedeutet. Die Standardoberfläche zeigt alle Clonks des Spielerteams am oberen Rand, jeweils mit einer Energie- und Atem-Leiste direkt unter ihrem Bild. Außerdem zeigt das Bild den Clonk live in Aktion, sprich, wenn er angegriffen wird oder gerade ertrinkt sieht man das dort.

Am unteren Bildschirmrand sieht man die zwei Gegenstände, die der Clonk in seinen Händen trägt.

Benutzbare Gegenstände: Inventar links (mit Zusatzinfo, z.B. Munition), eine Kiste beim Clonk rechts.

Sie können mit Links- oder Rechtsklick benutzt werden. Darüber hinaus werden dort auch alle Objekte in der Landschaft angezeigt, die der Clonk gerade benutzen kann.
Alle Knöpfe die man im HUD sieht kann man anklicken, um sie auszulösen oder auszuwählen, und Gegenstände kann man per Drag&Drop sinnvoll herumziehen. Dieses Feature ist interessant für Mod-Autoren.

Neue Spielinhalte und Konzepte

Da der gesamte Spielinhalt von Grund auf neu ist, muss man die vielen neuen oder erneuerten Werkzeuge, Waffen, Gegenstände, Gebäude, Fahrzeuge und Tiere, Regeln, Ziele und Umweltobjekte unbedingt erwähnen. Abgesehen von den Objekten ersetzen wir vollständig die alten Grafiken, Sound-Effekte und Texturen. Texturen zum Beispiel sind keine Graustufenbilder mehr, die nachher nach Farbe des Materials getönt werden, sondern Farbbilder mit mehr Variation. Dadurch sieht die Landschaft besser und detaillierter aus. Neue Sound-Effekte suchen wir uns bei den verschiedenen freien (Creative Commons) Archiven, oder wir machen sie selbst.
Die Frage sollte also eher lauten, was ist denn nicht neu?
Nun ja, was den Spielinhalt angeht, gar nichts. Allerdings haben wir nicht einfach nur alte Objekte neu entworfen. Ein paar ganz neue Konzepte sind bereits im Spielinhalt zu sehen. Beispielsweise wurde der nervige automatische Clonk-zu-Clonk-Kampf beseitigt und wird durch den Kampf mit diversen Nahkampfwaffen ersetzt. Die klassischen Flints, die sich eigentlich nur in ihrer Explosionsgröße unterschieden haben, werden jetzt durch spezialisiertere Bergbau-Werkzeuge und Waffen ersetzt, wie etwa der Dynamitkiste. Aber anstatt jetzt alle neuen oder erneuerten Objekte hier aufzulisten empfehle ich euch, spielt einfach eine Runde und seht selbst :-P.

Für Entwickler

Viele vorgenommene Änderungen sind für Scripter und Szenario-Entwickler interessant:

C4DT

Ein Tool für die Clonk-Entwicklung soll hier besonders hervorgehoben werden: C4DT, die Clonk-Entwickler-Werkzeuge für Eclipse. Eclipse ist eine erweiterbare open-source Entwicklungsumgebung, die eine Vielzahl an Programmier- und Scriptsprachen unterstützt. Ab sofort auch C4Script: Das C4DT-Plugin erlaubt es euch, neue Inhalte für Clonk mit der mächtigen Eclipse-IDE zu entwickeln. Und da C4DT nicht versucht, eine eigenständige IDE zu sein, übernimmt sie jede Menge Features von Eclipse, und erleichtert die Entwicklung dadurch enorm. Unter den Features sind:

Errors und Warnings werden direkt in Eclipse angezeigt
  • Syntax-Highlighting für C4Script, Landscape.txt und Konfig-Dateien wie DefCore.txt und Scenario.txt
  • Alle Referenzen auf gültige Identifier (Variablen, Funktionen) können wie Weblinks angeklickt werden, um zu ihren Deklarationen zu springen. Das funktioniert sogar mit den Platzhaltern für Einträge in den Stringtabellen.
  • Schnell zur Objektdefinition springen, einfach indem man den Namen oder die ID des Objektes eintippt
  • Kontextabhängige Hilfe und Hinweise zu Parametern und sonstigem Code beim Tippen(!) (siehe Bild unten)
  • Hilfreiche Auto-Vervollständigung und -Einrückung
  • Ein Überblick über das aktuell geöffnete Script
  • Ein eingebauter Parser zeigt Errors und Warnings im Script auf, sodass man dazu die Engine nicht starten muss(!)
  • Refactoring von Variablen und Funktionen
  • Ein echter Debug-Modus für die Engine: Debug-Szenarien im Eclipse-Debugger(!)

Die alte editor.exe aus Clonk Rage-Zeiten wurde entfernt. C4DT ist der eindeutige Nachfolger des alten Freundes aller C4Script-Entwickler. Und eigentlich ist es ein mehr als würdiger Nachfolger, denn die Clonk-Entwicklung könnte wirklich kaum fortgeschrittener sein als mit diesem Eclipse-Plugin.

Auto-Vervollständigung und kontextabhängige Hilfe, noch während man tippt

C4Script-Änderungen

Abgesehen davon wurden folgende große Änderungen an C4Script vorgenommen:

  • Die ID eines Objekts ist nicht mehr auf 4 Großbuchstaben beschränkt. Zum Beispiel geht jetzt CreateObject(Musket); statt CreateObject(MSKT);
  • Alle Funktionen, die mit Objektkontext arbeiten, wurden von ihrem Objektparameter befreit. Beispielsweise schreibt man jetzt clonk->GetX(); statt GetX(clonk);
  • Ein paar veraltete Funktionen sind weg oder ersetzt. So verhält sich jetzt etwa FindObject() wie FindObject2() aus Clonk Rage, FindObject2() gibt es nicht mehr.
  • Viele Funktionalitäten, wie das Klettern an Strickleitern, Seilphysik, Basisgebäude, Werkstatt oder Clonk-Steuerung wurden in einheitlichen Bibliotheks-Objekten thematisch zusammengefasst, und können jetzt von den konkreten Objekten genutzt werden. Das vereinfacht die Nutzung von Funktionalitäten anderer Objekte, ohne alles von ihnen erben zu müssen. Zum Beispiel haben alle Produktionsgebäude #include Library_Workshop in ihren Scripts stehen, um die Grundfunktionalitäten einer Werkstatt zu bekommen.
  • Ein neuer Datentyp, genannt „Proplist“. Proplisten sind assoziative Arrays mit Prototypvererbung, wie bei Javascript-Objekten. Ein Beispiel: var info = { XP = 1200, Comment = "I'm new here." }; Log("%d",info.XP); gibt „1200“ im Log aus. Objekte und Objektdefinitionen sind jetzt ebenfalls Proplisten und Objekte erben von ihrer Definition: Log("%s",Bow.Name); gibt sprachabhängig den übersetzten Namen des Bogens aus. Lokale benannte Variablen sind jetzt Properties eines Objekts.
  • ActMaps werden ebenfalls als Proplist in einer Property in der Objektdefinition gespeichert. Wahrscheinlich wird die DefCore.txt ihrem Beispiel folgen.
  • Die Dateien DescXX.txt und Names.txt werden nicht mehr genutzt. Der Name wird per Script gesetzt und je nach Sprache aus der entsprechenden StringTblXX.txt gelesen. Nur noch wenige Objekte benötigen eine Beschreibung, und diese wird ebenfalls im Script definiert und in der String-Tabelle übersetzt.
  • Die Steuerung wurde überarbeitet. Szenarien und Objekte können Tastatur, Maus und Gamepad beliebig nutzen und neu belegen. Das Script des Clonks definiert ein neues Interface (siehe ControlUse) für den Umgang mit Objekten.
  • Variablen können jetzt den Wert nil haben, egal von welchem Typ sie sind. nil ist wie null in anderen Programmiersprachen, und wird in C4Script üblicherweise benutzt um anzuzeigen, dass etwas nicht gesetzt ist. Ob eine Variable 0 oder nil ist, ist beispielsweise nicht dasselbe. Sie ist 0, wenn sie die Zahl 0 enthält und nil, wenn sie nicht gesetzt ist. Für Funktionen hingegen kann nil benutzt werden, um einen optionalen Parameter nicht festzulegen (das ist, als ob man ihn ausgelassen hätte). Zum Beispiel spielt Sound("Water",true,nil,nil,+1) den Wasser-Sound endlos für alle Spieler, mit 100% Lautstärke (dem Standard), während dieser Sound mit Sound("Water",true,nil,0,+1) nur für Spieler 0 zu hören ist. Außerdem erlaubt nil es, zwischen Funktionen zu unterscheiden die keinen Rückgabewert (also nil) liefern und z.B. solchen, die die Zahl 0 zurück geben.
    Unabhängig davon, ob eine Variable foo entweder nil, 0 oder false ist, dieser Ausdruck gibt immer noch „yay“ aus: if(!foo) Log("yay");
  • #strict und #strict 2 wurden abgeschafft. #strict 2 gilt implizit für alle Scripts.
  • Wie üblich gibt es einige neue Funktionen und Engine-Callbacks. Siehe dazu die Dokumentation.

Ursprünglicher Artikel von Newton im OpenClonk-Wiki, Stand: 16. September 2010

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Neue clonk.de Links

Clonkblog und Clonkspot sind seit gestern in der offiziellen clonk.de Link-Liste. Ich denke Dragonclonk und mich hier freut das sehr, denn es zeigt, dass die Blogs bekannt werden. Ich höre viel positives über unserer beiden Blogs und freu mich auch, dass unsere Koexistenz so wunderbar funktioniert – ohne uns thematisch in die Quere zu kommen. Klar, mehr Artikel wären immer schön, aber mir fehlt teilweise die Zeit und dann sollten die Artikel ja auch noch qualitativ nicht unterstes Niveau sein. Wir geben uns Mühe, das ist die Hauptsache denke ich.

Zum Thema Linksliste auf clonk.de: Dort gibt’s auch andere interessante Links, die vielleicht noch nicht jeder kennt. Matthes ist kein toter Gott, er trägt zumindest noch clonkige Links ein ;)

Übrigens haben wir heute die Text-Breite auf angenehmere 775px vergrößert, vor allem um den Lesefluss weiter zu verbessern. Das betrifft insbesondere Bild-Text Kombinations-Bereiche. Wir werden die Tage vermutlich noch etwas hier und da am Design feilen, unter anderem möglicherweise auch prozentuale Lösung der Darstellung, daher nicht wundern, wenn etwas mal nicht ganz korrekt aussieht. Danke für das Verständis.

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10 Jahre Clonk – I

Neulich kam mir der Gedanke mal zurückzublicken, wie lange ich schon bei Clonk dabei bin. Im gleichem Gedankensprung viel mir dazu Tyrons Artikel dazu ein. Sichtlich inspiriert davon, möchte ich meine Geschichte von Clonk erzählen. Ich erinnere mich recht gerne an all die Jahre. Und hey, 10 Jahre sind nicht wenig. Ich bin etwas mehr als doppelt so alt, das heißt mit Clonk habe ich bisher die Hälfte meines Lebens verbracht. Und das will für ein Computerspiel wirklich was bedeuten. Ich weiß nicht, ob es genau 10 Jahre sind. Möglicherweise 9.5, aber das ist nicht so wichtig. Vielleicht würfle ich mal das eine oder andere Jahr durcheinander, verzeiht mir dafür bitte. Ich werde wohl immer mal wieder abschweifen, aber das tut jeder, der in Erinnerungen schwelgt. Nehmt euch etwas Zeit zum lesen, ich schreibe so, wie es mir aus den Fingern gleitet. Aber halt, wir fangen doch mal von vorn an.

2000 – Clonk Planet

In diesem Jahr erschien Clonk Planet.  Auch bekannt als Clonk 4.65 – eine Weiterentwicklung von Clonk 4. Ich hatte nicht viele Freunde in meiner Kindheit. Das lag einerseits daran, dass (und das bin ich meist immer noch) ein nicht gerade einfacher Mensch bin. Zudem war ich von Grund auf schon immer der Meinung, dass ich mich nicht um viele Freunde gleichzeitig und gut kümmern kann. Jedenfalls hatte ich einen. Einen ganz besonderen. Hey, wir hatten keinen BFF Ring, aber trotzdem waren/sind(?) wir die Besten Freunde. Jedenfalls hatte er bei sich einen Computer stehen. So ein neumodisches Dingens. Frisch eingezogen in die Haushalte, erschwinglich für den Mittelstand. Fasziniert davon übernachtete ich häufig bei ihm und wir merkten, dass Spiele zu zweit besser sind, als wenn man sich immer abwechseln muss. Das Angebot war damals recht beschränkt. Für uns war LAN noch eher kein Begriff. Woher hätten wir auch einen zweiten Computer auftreiben können? Daher haben sich unsere, ich nenn es mal mit schmunzeln „Multiplayer-Sessions“ auf das Spiel GL Tron und JAZZ2 beschränkt. Beides grandiose Spiele, keine Frage. Aber es soll ja um Clonk gehen. Mein Freund, nennen wir ihn der Einfachheit mal „den Perserkönig“ hatte damals eine ComputerBILD Spiele erhalten. Ein Softwaremagazin, wo meist eine Vollversion und ein paar Demoversionen von diversen Spielen enthalten war. Wir hatten meist die Gamestar CDs ausgeschlachtet, aber nun hatten wir die neue in der Hand. Die anderen Spiele auf

Clonk Planet in all seiner Pracht

der CD konnten uns nicht lange beschäftigen. Da war noch „Clonk Planet“ übrig. Der Titel klang dämlich, also war das schon einmal ein gutes Zeichen. Das Titelbild sah extraordinär klasse aus, da ging wohl die Post ab, dachten wir uns. Und die ging auch ab, nur leider anders als wir dachten. Wir starteten in einer 2D Landschaft, dazu ein blödes Tröten aus den Soundboxen. Lachkrampf. Wir fanden das Spiel ziemlich albern, wollten es beenden. Einer von uns beiden – ich weiß wirklich nicht mehr wer, wollte allerdings noch ein bisschen Schabernack damit treiben. Ja, wenn es denn günge. Es ging nicht. Die Steuerung entlockte uns ein „urk“. Ja, damals kannten wir noch keine wtfs ;)

Elektrisiert von unserem Ehrgeiz die Steuerung zu meistern buddelten wir immer wieder komische Höhlensysteme in unsere kleine dynamisch erzeugte Sinuskurven-Map. Dabei hinderte uns immerzu der Regen, den irgendein asketischer Entwickler damals wohl eingebaut hat. So war unsere Hauptaufgabe nicht das Siedeln, oder Gold abbauen, sondern das anlegen von  Regenbassins und diversen Schutzsystemen. Allesamt hochprimitiv. Begriffe wie Lehmbrücken, in Erde pumpen und derolei lagen uns fern. Das eigentlich siedeln beschränkte sich danach dann auf maximal 20 Minuten. Spaßige Sache. In schätze wir haben etwa ein Jahr recht kontinuierlich so gesiedelt.

2001 – Shareware

Irgendwann 2001 wenn mich nicht alles täuscht haben wir unseren eigenen Heimcomputer erhalten. Strahlendes Windows 98, superschneller 800MhZ Prozessor, Leistungsfähige 16MB Onboard Grafikkarte und unglaublich große 15GB Festplatte. In meiner Schule war ich ein Held. Ich war so heldenhaft, ich habe es geschafft Windows in nur 9 Stunden zu installieren. Mit Handbuch und Vaters Hilfe, versteht sich. Für Druckertreiber weitere 2 Stunden, mindestens. Aber ich schweife ab. Und halt, ich muss zurückgreifen. Vor dem PC hatten wir einen von diesen angepriesenen Laptops. Firmenlaptop von meinen Vater, aber es gab ein Modem dazu. Überrascht von dem Einwahlgeräusch und noch mehr Überrascht vom Internet war das eine völlig neue Welt. Ich hatte bis dato noch nie Internet gehört. Computer waren höchstens in Banken zu sehen und waren für mich auch nur Schreibmaschinen mit Fernsehbildschirm. Jedenfalls, da war es. Das Internet. Auf einem Galeon Browser ging es mit rasanten 56k durch das www. Viel zu sehen gab es nun nicht für mich, wie auch. Begriffe wie Google, oder Suchmaschine waren noch nicht in meiner Welt vorhanden. Über einige Umstände gelang es mir allerdings die Clonk.de Seite auszumachen. Dort sah ich erstmalig eine unglaubliche Vielfalt an Screenshots, von allen möglichen Zusatzpaketen. Hazard, Jungle, Tiefsee, … mir leuchteten die Augen. Vor allem weil das Originalpack ziemlich viel beinhaltete, was unsere Sharewareversion nicht hatte. Ich wollte es unbedingt haben. Und zwar jetzt. Von meinem ehemaligen Taschengeld, was in etwa 1Deutsche Mark in der Woche betrug (das war sehr viel als Kind) sparte ich somit auf eine Registrierung hin. Das dauerte etwas, ich habe den Clonk Planet Lizenz Preis nicht mehr im Kopf. Ihr vielleicht? Jedenfalls, ich hatte es irgendwann. Jetzt nur noch ins Internet und irgendwie das Geld dort hin. Aber halt…Bankkonto? Das klang zu hoch für mich. Vater geholt, der meinte man muss es Überweisen. Und das war ihm zu heikel. Punkt aus. Ein Traum fing an zu platzen, bevor er überhaupt angefangen hatte. Ich hatte das Geld, aber mein Vater meinte, dass diese sogenannte „Redwolf“ Firma bestimmt Betrüger sind, die mich um mein erspartes bringen wollen. Jawohl, Betrüger im Internet. Wenn der gewusst hätte was heute so alles im Internet los ist… ;)

Das Ende vom Lied war, dass ich mich im Haushalt mit beteiligte, beim kochen helfen, Müll runtertragen, Keller aufräumen, gute Noten in der Schule haben, fleissig Hausaufgaben machen und ähnliches. Vermutlich für die heutigen Kinder in ihren NintendoDS (oder welche Konsole gerade total hip ist, whatever) und Wii Welten nicht vorstellbar. Nun, da ich meine Tugenden unter Beweis gestellt hatte, durfte ich es mir kaufen. Von meinem selbst ersparen Geld. Welch eine Großzügigkeit. Wie dem auch sei, nach etwa drei Wochen warten und zaudern, lag die Email von Matthes Bender, welchen ich schon damals als Gott verehrte, in unserem AOL 5.0 Postfach. Allerdings erst 20.30 Uhr. Meine Eltern wachten streng über die Computerzeit. Maximal zwei Stunden am Tag. Das heißt, Computer aus und auf den nächsten Tag warten. Ich konnte kein Auge zu tun. Ich wälzte mich stundenlang im Bett, in der Schule bekam ich nichts mit. Beinahe unvorstellbar heute für mich in Zeiten von OneKlick Buy über Steam, mit Einkommen und schon lange kein Elternhaus mehr.

Mein erster Clonknick war ziemlich gediegen:  „Clonkfreak“. Mit dem Namen war ich aber nie in der Community, daher sollte der wohl recht unbekannt sein. Übrigens malte ich mit Leib und Seele Maps für Clonk. Denn ich hatte Erfahren, das man das mit der Vollversion machen könne. So malte ich immerzu heftige Melees, ähnlich dem Screenshot da oben. Es sah ziemlich toll aus, ging aber wohl leider mit einigen anderen Sachen aus meiner Kindheit unter. Ich kann es euch nicht mehr zeigen. Fast 10 Jahre später erfuhr ich dann von PeterW(?) übrigens auch, das der Screenshot gefakt war. Man sieht es auch mit etwas genauem hinschauen. All die Jahre wurde ich betrogen. Unfassbar ;)

2002 – Community

Der Entwicklermodus. Der Anfang vom Lied.

Es gab kein anderes Spiel mehr für mich. Clonk war absolut das tollste. Dem Entwicklermodus entlockte ich langsam einige Kartenskills, mit Paint. Die Palette zu verstehen war nicht sehr einfach. Ich merkte irgendwann: Clonk+Internet. Moment, da geht was. Und tatsächlich, über den AOL Browser kam ich per Javaclient nach #clonken. Ein reges treiben herrschte dort. Chatten in Echtzeit mit völlig unbekannten Leuten. Eine Faszination, die bis heute anhält. Jedenfalls gab es schon gehostete Runden, über IPs bekam ich das mit. Ich versuchte zu joinen und ja, ich kam rein. Es gab übrigens noch keinen Masterserver, oder gar Lobby. Das ganze war recht primitiv. Und ich stieß recht schnell mit meinem 56k Internet an die Grenzen, mehr als zum joinen kam ich nicht, ich flog immerzu raus. Frustrierend. Wenn mich nicht alles täuscht waren damals boni und ck da, die mich von ihren Elfenbeinenen-ISDN Türmen aus ignorierten. Seis drum, es blieb noch der Entwicklermodus.

Fortsetzung Teil II